Aufgrund der nach wie vor kritischen Situation der Corona-Krise haben wir uns entschlossen mit dem Start des neuen Schuljahres ab September 2020 dauerhaft alle Kurse der Musik-Frühbildung und Musikweltkinder – d.h. alle Kurse für Kinder im Vorschulalter, mit Ausnahme der Percussionskids – , in dem bekannten Unterrichtsformat „Präsenzunterricht“ an der Mainspitze nicht mehr durchzuführen.

Auch wenn es rein rechtlich möglich wäre und wir Unterrichtsräume bereitstellen und Hygienepläne erstellen können, sehen wir keinen Sinn darin Kindern das Singen, die Bewegung und das unbeschwerte Musizieren im Präsenzunterricht weitgehend unterdrücken zu müssen und damit eine negative Gefühlswelt der Musik gegenüber zu entwickeln.

Sind wir darüber traurig? Ja, sehr …

  • … denn mit dieser Entscheidung verlieren wir eine tragende Säule unserer Musikschule. Hierfür haben wir uns die ganzen Jahre leidenschaftlich engagiert und wir haben die Arbeit mit den Kindern geliebt.

Freuen wir uns darüber? Ja, sehr … (sie sehen, es gibt erstaunlicherweise viel mehr Gründe sich zu freuen!)

  • … denn wir freuen uns über die vielen Jahre des Erfolges und Stolzes, Kinder im Vorschulalter musikalisch begleitet und geprägt zu haben
  • … denn damit setzen wir ein Zeichen und leisten einen Beitrag, um das Infektionsgeschehen zu Verlangsamen und das Risiko für Kinder/Eltern und das Dozententeam zu vermeiden
  • … denn dies bedeutet nicht, dass wir Kinder nicht mehr musikalisch ansprechen möchten, sondern in anderer Form, welche die Besonderheiten der heutigen Zeit berücksichtigt.
  • … denn wir haben eine Entscheidung getroffen, anstelle von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und von Monat zu Monat in einem Schwebezustand zu verharren, welcher unser Handeln und Denken neutralisiert. Stattdessen gehen wir neue Wege.

Wie geht es weiter? Die Zeiten haben sich geändert und es gibt nur zwei Möglichkeiten:

  • Man wartet ab, trauert der Vergangenheit nach und sehnt sich danach, dass diese zurückkommt und alles wieder so werden wird als wäre nichts geschehen.

ODER

  • Man akzeptiert die Veränderung, schöpft Kraft und entwickelt Vorstellungen über neue Formen der Musikvermittlung unter Berücksichtigung der neuen Lebensbedingungen.

Wir haben uns für die letztere Möglichkeit entschieden:

  • Ob wir neue Unterrichtsformen finden werden – wir wissen es nicht,
  • Ob wir nachhaltig erfolgreich sein werden – wir wissen es nicht,
  • Wie lange wird dieser Veränderungsprozess andauern – wir wissen es nicht.

Ab Oktober begeben wir uns auf den Weg, um Antworten auf all diese Fragen zu finden. Als wir uns vor 22 Jahren – im Jahre 1998 – auf den Weg gemacht haben wussten wir auch keine Antworten auf die gleichen Fragen, die wir damals hatten. Warum sollte wir denn heute die Antworten auf alle Fragen gleich wissen?

Unser Motto für die kommenden Monate und Jahre lautet: „Musik-Lernen-2020“. In diesen drei Worten ist alles enthalten was uns derzeit bewegt:

  • Musik
    Musik ist und bleibt eine stabile Größe, die aus unser aller Leben nicht wegzudenken ist, ebenso nicht wegzudenken ist unsere Leidenschaft hierfür.
  • Lernen
    Wir alle werden weiterhin Lernen und Erfahrungen sammeln, jedoch in und mit anderen Formen, die ungewohnt sind und Wiederstände erzeugen. Dennoch, wenn man sich die Entwicklungsgeschichte der Menschheit betrachtet, gab es denn nicht immer wieder neue Formen des Lernens? Soll man vor neuen Formen des Lernens Befürchtungen haben oder diese so gestalten, dass Sie neue Werte und Chancen für die nächste Generation beinhalten?
  • 2020 – 
    Das Jahr in welchem sich alles ändert – mal wieder! Eine unter vielen signifikanten Jahreszahlen, die einen gebührlichen Platz in den Geschichtsbüchern einnehmen wird, jedenfalls in dem Unsrigen, daher soll diese Jahreszahl ein fester zukünftiger Wegbegleiter sein.

Mit herzlichen Grüßen,

Christiane und Uwe Maier